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Das größte Problem der Wissenschaft ist nicht, dass sie gut oder schlecht sein kann – das größte Argument gegen die Wissenschaft ist auch nicht, dass durch sie gewaltiger Schaden angerichtet werden kann –

NEIN … das größte Fragezeichen, speziell hinter der wissenschaftlichen Medizin, hat einen anderen, ursächlicheren Grund: dass sie nämlich durch ihre BEGRENZTE wissenschaftliche Sichtweise und Philosophie oft gar nicht anders kann, als Schaden anzurichten. In ihrer Begrenztheit, bzw. Ausgrenzung anderer, nicht wissenschaftlicher Bereiche, liegt ihr eigentliches Versagen. Lassen Sie mich das an meinem eigenen Fallbeispiel verdeutlichen.

Mit 18 Jahren bekam ich Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich, die sich im Laufe der Zeit so verschlimmerten, dass ich verschiedene Fachärzte, Orthopäden, aufsuchen musste. Trotz eingehender Untersuchungen und mehrfachen Röntgens der Wirbelsäule, konnte die Ursache der Schmerzen nicht gefunden werden. Schließlich riet mir ein Freund, ich solle einmal zum Chiropraktiker gehen, vielleicht könne der helfen. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrung mit alternativen Behandlungsmethoden, meine Eltern waren auf die Schulmedizin eingeschworen. Der Chiropraktiker stellte innerhalb von fünf Minuten fest, dass ich eine linksseitige Coxarthrose hätte, und dass die Schmerzen daher kämen. Ich sollte zuerst seine Diagnose fachärztlich bestätigen lassen. Ich ließ also meine Hüften röntgen, und die Diagnose des Chiropraktikers wurde bestätigt: eine bereits fortgeschrittene Coxarthrose des linken Hüftgelenks bei Beckenschiefstand (womit auch das Rätsel gelöst war, weshalb mein eines Bein immer länger war als das andere). Zu diesem Zeitpunkt war ich 20 Jahre alt (1968). Als ich meinen Facharzt fragte, was  da zu machen sei, sagte er mir:“ Eigentlich brauchen Sie ein neues Hüftgelenk, aber dafür sind Sie noch zu jung. Ich überweise Sie in die orthopädische Abteilung der Universitätsklinik“. Dort eröffneten mir die Ärzte folgenden Behandlungsplan: Im Abstand von drei bis vier Jahren drei operative Eingriffe zwecks Luxation meines Oberschenkels, damit das erkrankte Gelenk anders belastet würde, bis auch die neue Belastungsstelle abgenutzt sei – dann die nächste Operation. Nach neun bis maximal zwölf Jahren dann eine Hüftprothese. Bei jedem operativen Eingriff zwecks Luxation würden allerdings zwei bis drei Zentimeter von meinem Oberschenkelknochen verloren gehen (durch den keilförmigen Ausschnitt), so dass mein linkes Bein nach dem dritten Eingriff um sechs bis neun Zentimeter kürzer wäre als mein rechtes Bein. Mit anderen Worten: im Alter von dreißig Jahren wäre ich ein hinkender Krüppel geworden. Als ich das sagte, wurde mir geantwortet: das würde ich auch so werden, und zwar nicht als Hinkefuss sondern als Rollstuhlfahrer, denn dort würde ich in spätestens drei Jahren landen, falls ich mich nicht zu einer Operation entschließen könnte.

Geschätzte Kosten pro Operation bei Normalverlauf mit Krankenhausaufenthalt und Rehabilitation pro Operation ca. 15 000 DM (das war noch Anfang der siebziger Jahre), Gesamtkosten also 60 000 DM – dabei wäre es natürlich nie geblieben, auch bei „Normalverlauf“, d.h. keinen unvorhergesehenen Komplikationen, denn, wie wir alle wissen, begann damals die Kostenlawine im Gesundheitswesen zu rollen. Ich erwähne diesen Sacherverhalt nur deswegen, weil der alternativen Medizin permanent vorgeworfen wird, sie koste „unheimlich“ viel Geld … nicht im Vergleich zur regulären Medizin!

Man kann sich vorstellen, dass ich, als junger Mann, von diesem Befund und den daraus resultierenden Aussichten „fix und fertig“ war. Natürlich wollte ich das nicht wahrhaben – es musste einen anderen Weg geben. Der Chiropraktiker fiel mir – leider – überhaupt nicht mehr ein, denn, was konnte der schon machen? Eine kaputte Hüfte konnte der auch nicht wieder einrenken oder heilen. Ich wohnte damals in Bonn, und sagte mir, dass es vielleicht anderswo in Deutschland bessere Kliniken oder Ärzte geben könnte, die mir vielleicht einen anderen Weg aufzeigen würden. Ich suchte die damals führenden Spezialkliniken auf, u.a. Hamburg und Heidelberg. Ich sprach im folgenden Jahr mit acht weiteren Fachärzten, und als sie mir keine andere Auskunft geben konnten als Bonn, schickte ich alle Befunde und Unterlagen an eine Spezialklinik in Bern, aber auch von dort bekam ich keine andere Auskunft.

Ich schildere dies deswegen so ausführlich, um klar zu machen, dass es hier nicht um den einen oder anderen unfähigen Arzt geht, der inkompetent oder einfach nicht auf dem neusten Stand der Dinge ist (war) … solche Erfahrungen hat jeder von uns schon einmal gemacht, und die kann man nicht gleich der wissenschaftlichen Medizin anlasten. Nein, hier ging es um die wirklichen Spezialisten, die Koryphäen auf ihrem Gebiet, und die waren sich ALLE einig, von Bonn über Hamburg und Heidelberg bis nach Bern ( die ca. 15 nicht operierenden Orthopäden, die ich außerdem noch aufsuchte, nicht mitgezählt – aber auch die konnten mir nichts anderes anbieten).

Ich entschloss mich also zur anscheinend unvermeidlichen Operation, besuchte aber zuvor meine Tante in Paris. Der klagte ich mein Leid, und sie bestand darauf, ich solle ihren Chiropraktiker besuchen. Ich versprach mir überhaupt nichts davon, aber ihr zum Gefallen besuchte ich diesen Mann. Der renkte mich ein und behob, wie er behauptete, meinen Beckenschiefstand. Man sah mir meine Zweifel wohl an, denn er meinte, ich solle das unbedingt durch eine neue Röntgenaufnahme überprüfen lassen. Meine Schmerzen würden innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen verschwinden, eine Operation wäre völliger Unfug, und ich sollte in einem halben Jahr noch einmal bei ihm vorstellig werden. Kosten der Behandlung: damals 100 Francs, ca. 35 DM.

Zurück in Deutschland ließ ich sofort eine neue Röntgenaufnahme machen: mein Becken stand in der Tat wieder gerade! Die Schmerzen verschwanden nach sechs Wochen, ich war ein halbes Jahr später noch einmal in Paris bei Herrn Gogmos, und bis heute habe ich meine eigene Hüfte, schmerzfrei, und konnte all die Jahre sportlich alles machen, wozu ich Lust hatte: joggen, reiten, schwimmen.

Fazit: Herr Gogmos, einer der – so die einäugigen Skeptiker – Quacksalber auf ihrer Abschussliste, hat, quasi nebenbei, dem deutschen Steuerzahler (und natürlich meiner Krankenkasse) mindestens 60 000 DM gespart, aber in der Hauptsache mich davor bewahrt, ein Krüppel zu werden (Operation erfolgreich, Patient allerdings ein Krüppel).

Aber das ist nicht das eigentliche Fazit! Waren die regulären Ärzte etwa alle schlecht? Nein, ganz im Gegenteil, sie waren alle sehr gut auf ihrem Gebiet, und sie konnten alle erfolgreiche Operationen vorweisen. Sie waren in der Tat auf dem neuesten Stand in Forschung und Praxis ihrer Zeit – aber gerade mit dieser wissenschaftlichen Sicht, hätten sie mich zum Krüppel operiert. Nicht einer von ihnen ist auf die Idee gekommen, ich könnte einen chiropraktischen Eingriff – bzw. man könnte chiropraktisch versuchen, das Becken gerade zu richten. Alle anderen, eben alternativen Möglichkeiten, wurden von ihnen ausgeklammert, weil sie natürlich davon überzeugt waren, nur ihre wissenschaftliche Sicht der Dinge sei die ALLEIN richtige!

Sehen Sie: DARUM ist alle Wissenschaftlichkeit für die Katz, wenn Sie Ihnen schadet!

 

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