Feed auf
Postings
Kommentare




Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

14. Juli 2011

Wissenschaftler für zusätzlichen öffentlichen Sponsor bei großen Studien

Düsseldorf – In Deutschland hat ein führender Vertreter forschender Mediziner eingeräumt, dass Sponsoren gelegentlich auf medizinische Studien Einfluss nehmen. Es komme auch vor, „dass Studien nicht publiziert werden, wenn sie ein für den Sponsor ungünstiges Ergebnis liefern“, sagte der Präsident des Dachverbands AWMF, Karl Heinz Rahn, am Mittwoch auf Deutschlandradio Kultur. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften mit Sitz in Düsseldorf ist nach eigenen Angaben der Zusammenschluss von rund 160 Einzelgesellschaften.

Spezielles Problem bei teuren Studien

Rahn sprach von einem „speziellen Problem“ bei klinischen Studien, die bei einer Laufzeit von fünf Jahren zwischen 50 und 150 Millionen Euro kosten könnten. Solche Beträge könnten aus öffentlichen Mitteln nicht finanziert werden. „Problem ist in der Tat, wenn es gelegentlich Versuche vonseiten der industriellen Sponsoren gibt, Einfluss auf das Studienprotokoll und Einfluss auf die Publikationen auszuüben“, sagte Rahn.

Nach Ansicht Rahns sollte zusätzlich zu privaten auch ein öffentlicher Sponsor solche großen Studien finanzieren. „Das stärkt natürlich die Verhandlungsposition des individuellen Wissenschaftlers, wenn hinter ihm eine große Wissenschaftsorganisation steht“, erläuterte der Mediziner. Außerdem sprach er sich dafür aus, spezielle Register für Studien einzuführen. Dann lasse sich überprüfen, von welchen Studien die Ergebnisse auch wirklich publiziert wurden. (red/APA)

QUELLE: derStandard.de

 

Ein bestimmter Sachverhalt soll erforscht werden, z.B. ob direkt geerntetes Gemüse bei sofortigem Verzehr gesünder und bekömmlicher ist als gelagertes. Eine Forschergruppe macht sich an die Arbeit und findet heraus, was einem der gesunde Menschenverstand sagt: frisch geerntet und direkt zubereitet ist am Besten. Das kann natürlich der Nahrungsmittelindustrie nicht schmecken, ja, schon der Supermarkt um die Ecke wird mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein. Aber egal, so sind nun mal die Wissenschaften: objektiv, neutral, unbestechlich … da kommt halt nur die Wahrheit heraus – deshalb vertrauen wir ihnen ja auch. Da müssen sich die Nahrungsmittelindustrie und der Supermarkt um die Ecke was einfallen lassen, geschäftsschädigende Resultate hin, schlechte Publicity her.

Nun, wer das glaubt … ist klein Hänschen: die Mär von der objektiven Wissenschaft, die immer nur nach der Wahrheit forscht und diese, ohne Rücksicht auf Verluste vorlegt, ist die übelste Unwahrheit, die jemals der Allgemeinheit, sprich Otto Normalverbraucher, als Wahrheit verkauft worden ist. Statt Unwahrheit hätte ich auch Lüge schreiben können, aber es gibt da, wie wir noch sehen werden, den „feinen“ Unterschied: wenn ich etwas verschweige bzw. nur einen Teil der Wahrheit sage, ist das dann eine Lüge?

Die Realität in Sachen objektiver (neutraler) wissenschaftlicher Forschung, und, daraus folgend, die objektive, uneingeschränkte Ergebnisinformation der Bevölkerung mit den erforschten Resultaten (und deren Auswirkungen) sieht – GANZ – anders aus, als die Verantwortlichen uns glauben machen wollen. Das diesem Artikel vorangestellte Zitat ist nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs. „Wes Brot ich eß, des Lied ich sing“ – dieser Spruch gilt nirgendwo mehr als in der wissenschaftlichen Forschung. Der Staat hat immer schon (mit Ausnahme der Forschung der Waffentechnologie) – aber insbesondere dieser Tage – kein Geld gehabt, um eine unabhängige Forschung in nennenswerter Größenordnung zu finanzieren. Wobei stillschweigend vorausgesetzt wird, dass eine solche, vom Staat finanzierte Forschung, unabhängig bzw. neutral sei: unabhängig also von den Interessen bestimmter Gruppen (in Industrie und Wirtschaft), unabhängig aber auch in Bezug auf die Konsequenzen einer solchen Forschung. Beispiel: Eine solche, vom Staat finanzierte, unabhängige, wissenschaftliche Studie fände heraus, dass allopatische Medikamente in der Regel mehr schaden als nutzen, was das Aus für die Pharmaindustrie bedeuten würde. Aber, der Staat würde mit den Schultern zucken und sagen: „Das ist nun mal das wissenschaftliche Ergebnis, also macht euern Laden dicht.“

Es ist jedem, der noch selbstständig denken kann, sofort klar, dass es, vor allem in den Industrieländern, keinen derartig unabhängigen Staat bzw. eine solche Regierung geben kann. Der Staat hat eben auch bestimmte Interessen, bzw. sind die regierenden Politiker oft genug das Sprachrohr bestimmter Lobbies. In den Industrieländern liegt die Finanzierung der Forschung in den Händen von Sponsoren aus Industrie und Wirtschaft, die natürlich gezielte Interessen haben, weshalb sie auch bestimmte, diesen Interessen entsprechende Resultate sehen wollen. Diese, eben nicht objektive und neutrale Grundvoraussetzung in Sachen wissenschaftlicher Forschung, kann jeder bei Wikipedia unter „Betrug und Fälschung in der Wissenschaft“ nachlesen:

„Fachbereiche und Kollegen fürchten das Ausbleiben von Forschungsgeldern, wenn sie keine positiven Ergebnisse im Sinne der Geldgeber vorweisen können (siehe auch Problematik von Gutachten).“

„Betrug und Fälschung in der Wissenschaft sind unwahre Behauptungen oder gefälschte Messergebnisse, die vorsätzlich (daher: Betrug) publiziert werden. Das Nicht-Wahrhaben-Wollen widersprüchlicher Messergebnisse und tendenziöse Berichterstattung sowie Weglassen von Ergebnissen stellen dagegen minder schwere, aber dennoch für den Wissenschaftsbetrieb schädliche Verhaltensweisen dar. Charles Babbage[1] unterschied in diesem Zusammenhang 1830 Forging (Fälschen), Trimming (Ausrichten und Schönen der Messergebnisse) sowie Cooking (Weglassen von Informationen).“

Es dürfte jetzt klar geworden sein, wie hier vorgegangen wird: man vermeidet, so es geht, den Betrug, die Lüge, aber man praktiziert ohne rot zu werden das Verschweigen, Weglassen und Schönen von Informationen.

Fazit: Die wissenschaftliche Forschung, deren Präsentation und Umgang mit den Resultaten eben dieser Forschung, ist alles andere als objektiv. Es geht, oft genug, auch nicht darum herauszufinden, was „wirklich“ ist (was wahr ist) – es geht hingegen sehr oft darum, Sachverhalte in Bezug auf bestimmte Interessen zu manipulieren.

Die einäugigen Skeptiker werden einwenden, all das könne man doch nicht den Wissenschaften anlasten, Schuld hätten die schlechten Wissenschaftler. Da haben wir sie dann wieder, die Utopie von der „guten Wissenschaft“, eine Fiktion, eine Fata Morgana, mit der man versucht, die unangehme Wahrheit zu entschuldigen bzw. zu verdrängen.

Denkanstoß: Mit welchem Recht stempeln, vor diesem Hintergrund, Wissenschaftler und deren Jünger (Skeptiker) alle, die sich DIESEN Wissenschaften nicht beugen wollen, als „retardiert“, „dumm“, „ignorant“, „steinzeitlich“, „naiv“, „abergläubisch“ usw. ab? Sollte man diese Leute nicht auffordern, erst einmal den Mist vor der eigenen Tür zu kehren, bevor sie andere Menschen verunglimpfen und beschimpfen?

Was diese, grundsätzlich nicht objektive Forschung, in der wissenschaftlichen Medizin anrichtet – dazu lesen Sie bitte: Mythos Cholesterin – http://www.second-opinions.co.uk/mythos-cholesterin-2.html

 

 

 

 

 

 

Kommentar abgeben

Du musst Dich anmelden um einen Kommentar abzugeben.