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Bevor ich mit diesem Abschnitt beginne, der wieder sehr zu Ungunsten der wissenschaftlichen Medizin ausgehen wird, möchte ich zum wiederholten Male klarstellen, dass ich die wissenschaftliche Medizin weder prinzipiell noch generell ablehne oder verdamme (diese Wiederholung ist, so hoffe ich, gerechtfertig, weil ich nicht davon ausgehen kann, dass der Leser alle Beiträge liest).

Die wissenschaftliche Medizin leistet auf vielen Gebieten, insbesondere der Diagnostik und der Chirurgie, heutzutage schier Unglaubliches. Wie es Lynne McTaggart in ihrem Buch „Was Ärzte Ihnen nicht erzählen“ so treffend formuliert hat: wenn Sie vom 4.Stock aus dem Fenster oder vom Balkon fallen und sich schwerste Verletzungen zuziehen, kann Sie niemand eher am Leben erhalten und wieder “ zusammenflicken“, sprich gesund machen, als die wissenschaftliche Medizin. Wenn Sie heute eine akute Blinddarmentzündung haben, bringt Sie der Krankenwagen ins nächste Krankenhaus und nach einer, spätestens zwei Wochen ist die Sache ausgestanden – noch vor hundert Jahren wäre man elendiglich daran gestorben – wenn nicht an der akuten Entzündung (plus folgendem Durchbruch) dann vielleicht an der primitiven Narkose oder der mangelnden Hygiene beim Operieren. Es hat noch nie bessere Zahnärzte gegeben als heutzutage, und wenn man auf Grund einer Embolie (Aderverstopfung) plötzlich beim Einkaufen umkippt (Herzinfarkt), muss man auch daran nicht mehr sterben, wenn der Krankenwagen nur schnell genug kommt und man rechtzeitig zur Stentoperation auf dem Operationstisch liegt. Im Notfalleinsatz rettet die wissenschaftliche Medizin jeden Tag ungezählte Menschen … da fällt es nicht nur leicht vom objektiven Nutzen zu sprechen: er liegt klar auf der Hand.

In der Tat gibt es keine alternativen Mediziner, die operieren oder in Notfalleinsätzen Menschenleben retten; auch gibt es hier keine „neueste Forschung“ (die Gelder gehen nur an die wissenschaftliche Medizin), viele Behandlungsmethoden sind alles andere als modern, ja, sie verstehen sich teilweise als Gegenreaktion auf das Moderne – und leider gibt es in bestimmten Bereichen der alternativen Medizin auch Charlatane, die es nur auf Ihren Geldbeutel abgesehen haben, und denen nichts mehr egal ist als ihre Gesundheit. Da ist es anscheinend schwer, vom objektiven Nutzen zu sprechen.

Es gibt jedoch ein ganz großes ABER, und das fällt, gerade bei objektiver Betrachtungsweise, leider nicht zu Gunsten der wissenschaftlichen Medizin aus. Wenn man nämlich vom objektiven Nutzen spricht, dann ermittelt der sich aus dem Vergleich zum objektiven Schaden.

Würden Sie sich einer Fluggesellschaft anvertrauen, die bei jedem zwanzigsten Flug Wartungspannen mit für die Flugsicherheit gefährlichen Folgen hätte, jedem fünfzigsten eine mittlere Bruchlandung und bei jedem hundertsten einen Totalabsturz verzeichnete? Nein? Genau das tun Sie aber, wenn Sie sich vorbehaltlos, eben nicht skeptisch, der wissenschaftlichen Medizin anvertrauen.

Es folgt eine klitzekleine Auflistung von Fällen, bei denen durch die wissenschaftliche Medizin Menschen gesundheitlich z.T. schwerstens geschädigt worden sind. Ich könnte mir gut vorstellen, dass, ähnlich wie bei „zu Gutenberg“ entsprechend engagierte Nachforscher im Internet noch viel mehr Bruchlandungen und Abstürze zu Tage fördern werden.

Beginnen wir mit Impfschäden – übrigens gibt es in Deutschland seit 1973 ein Impfschadengesetz, welches es mit Sicherheit nicht gäbe, wenn die Impfungen so harmlos und rundherum „gut“ (bei den einäugigen Skeptikern gehört das Impfen natürlich zur „guten“ Medizin) wären, wie es uns die wissenschaftliche Medizin weismachen will.

„Die „jahrelange Kleinarbeit“, die „neuen und verbesserten Impfstoffe“ und die „vielen Erfolge“ unserer Hersteller haben in den letzten Jahren folgende Ergebnisse gebracht, um nur einige Beispiele aufzuzeigen:

  • 1977 gibt die WHO in ihrem Bulletin zu, dass die Pocken nicht dank der Impfung, sondern dank der Hygiene und Fürsorge der Erkrankten verschwunden seien.
  • Die WHO hat einen fast 8jährigen Feldversuch mit der Tuberkuloseimpfung in Indien gemacht, und stellt die Impfung gegen Tbc schließlich ein, weil sie zugeben muss, der BCG-Impfstoff habe vollkommen versagt. Zitat: „Wirkung: 0 %“.
  • Von anfang der 60iger Jahre bis 1977 war ein Grossteil der Polioschluckimpfung mit dem SV40-Virus verseucht. Heute gibt man offiziell zu, dass Millionen Euopäer und Amerikaner damals angesteckt wurden und dass SV40-Viren Krebs mit einer Latenzzeit von 10-15 Jahren erzeugen.
  • 1992 wurden in Deutschland die zwei Mumpsimpfstoffe Rimparix und Pluserix (SmithKline Beecham) zurückgezogen, weil sie 20x häufiger Hirnreizungen hervorgerufen hatten, als der alte Impfstoff.
  • Am 1.10.1998 wurde in Frankreich die Impfung gegen Hepatitis B bei den Jugendlichen eingestellt, da sie in nur 2 Jahren 600 Fälle von Multiple Sklerose (MS) erzeugt hatte. MS steht übrigens als Nebenwirkung auf dem Beipackzettel.
  • In Neuseeland ist nur 3 Jahre nach Einführung der Hep. B-Impfung bei Kleinkindern der juvenile Diabetes um 60 % angestiegen.
  • 1999/2000 (Nov.-Febr.) gab es eine Mumpsepidemie in der Schweiz. Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit waren 75 % der Erkrankten zweimal gegen Mumps geimpft gewesen. Viele dieser Kinder mussten hospitalisiert werden.
  • Im Juni 2000 bestätigte das PEI, dass der in der EU zugelassene Zeckenimpfstoff TicoVac in nur 4 Wochen in Deutschland mehr als 70 schwere Schäden bei Kindern, in Österreich sogar mehr als 200 verursacht hat. Der Impfstoff ist in Österreich zurückgezogen worden. Die Niederlande erwägen eine Klage gegen den Hersteller.
  • Seit Einführung der Hepatitis B-Impfung auch für die Säuglinge in Deutschland hat die Sterberate bei den Hepatitis B-Kranken immens zugenommen. (Quelle: Statistisches Bundesamt). 05

Weiterführende Links:

Fahren wir fort mit dem bekannten Contergan Skandal. Weltweit geschätzt ca. 15 000 Fälle, davon die größte Anzahl, nicht mehr geschätzt sondern dokumentiert (bei www.contergan-Karlsruhe.de): 5000 in Deutschland. Kosten für die Entschädigung der Opfer bislang ca. 450 Millionen DM (also 225 Millionen Euro).

Fahren wir fort mit Hepatitis C, durch kontaminierte Blutkonserven infizierten Menschen. Hier wird es komplex und schwer durchschaubar, weil es anscheinend keine öffentlich zugänglichen Statistiken gibt. Aber, bis 1990 wurden in Deutschland 90% aller Hepatitis C Erkrankten durch kontaminierte Blutkonserven verursacht. Bei einer derzeit jährlichen Infektionsrate von über 8000 Fällen pro Jahr (die nicht mehr auf das Konto kontaminierter Blutkonserven gehen), wären das über 7000 Fälle pro Jahr gewesen.

Im Jahr 2002 haben in Japan die ersten Hepatitis C Opfer kontaminierter Blutgerinnungsmittel den Staat verklagt. Bislang sind ca. 8900 infizierte Menschen erfasst worden. Auch hier laufen Schadensforderungen in Millionen Euro Höhe.

In Irland wurden 1042, durch kontaminierte Blutkonserven mit Hepatitis C infizierten Menschen insgesamt 219 Millionen Dollar Schadensersatz gezahlt (Stand 1998).

In der damaligen DDR gab es durch die Anti-D-Immunprophylaxe ca. 6700 Fälle mit Hepatitis C verseuchten Immunglobulinen. Die Kontaminierung war bekannt, trotzdem wurden die Patientinnen weiter mit dem verseuchten Präparat behandelt, weshalb man von der bislang größten Arzeneimittelstraftat (im Gegensatz zum Arzeneimittelskandal) spricht. Die bislang anerkannten 2464 Fälle haben 7 Millionen Euro als Einmalzahlung und jährlich 2Millionen Euro an Entschädigungsgeldern auf Rentenbasis gekostet (nachzulesen bei Wikipedia unter dem Stichwort Todesursachen).

In Frankreich gab es 4400 Fälle, in denen Menschen mit AIDS infiziert worden sind, ebenfalls durch kontaminierte Blutkonserven (www.focus.de/…/frankreich-blutige-haende_aid_1…) – in Deutschland schätzt man für den gleichen Zeitraum ca. 750 Fälle.

In einer Meldung vom 28.06.2011 (Das Erste.de-Plusminus-Gefährliche Arzneimittel) schätzt Prof. Keilhan des Askelepios Klinik in Hamburg Altona, die Kosten für den gesundheitlichen Schaden durch Nebenwirkungen des Schmerzmittels Paracetamol auf jährlich eine Milliarde Euro. Bei Paracetamol war schon seit längerer Zeit bekannt, dass im Falle einer Überdosierung schwere Leberschäden hervorgerufen werden können. Was nicht bekannt war und erst kürzlich „durch neue Studien“ herausgefunden worden ist: schon geringste Überdosierung kann zu schweren Schädigungen der Leber führen.

Ende letzten Jahres (2011) hat die amerikanische Food and Drug Administration (entspricht in etwa unserem Gesundheitsministerium) dem Brustkrebsmittel Avastin die Lizenz entzogen (d.h. Behandlungen mit diesem Mittel sind nicht mehr erstattungspflichtig), mit der Begründung, das Mittel wäre nicht wirksam genug, um die Risiken seiner Einnahme zu rechtfertigen. Welche Risiken? Nebenwirkungen: gefährlich erhöhter Blutdruck, massive, innere Blutungen, Herzattacken und Herzversagen, Gewebebrüche und Risse im Magen-Darm Bereich. Im normalen Fall belaufen sich die Kosten für die Verabreichung dieses Mittels auf 100 000 Dollar pro Jahr pro Patient!

 

Erstens: Wie bereits mehrfach erwähnt (Negativmultiplikatoren – von der ungleichen Gewichtung), habe Pannen und Fehler in der wissenschaftlichen Medizin nationale und internationale Auswirkungen – hier geht es nicht um ein paar hundert geschädigte Menschen, sondern um hunderttausende bzw. Millionen.

Zweitens: Die Erstattungsgelder, die für diese Fehler und Pannen bezahlt werden – und die letztendlich oft genug vom Steuerzahler getragen werden müssen – sind astronomisch – hier geht es nicht um eine oder zwei Millionen Euro, sondern um Milliarden!

Drittens: Die obige Auflistung erfasst noch nicht einmal den tausendsten Teil der tatsächlichen Schädigung durch die wissenschaftliche Medizin. Allein über die Anzahl unnötiger, erfolgloser oder schädigender Operationen, oder über die Auswirkungen falscher Medikation, liegen – weil nicht im Interesse des Staates – keine, der Öffentlichkeit zugänglichen, Statistiken vor. Von den Impfschäden Millionen nutzlos geimpfter Menschen, durch WHO weltweit, gibt es ebenfalls keine Statistiken, und in den meisten dieser Länder gibt es, natürlich, keine entsprechenden Impfschadensgesetze. Welche Kosten würden da noch hinzukommen?

Schauen Sie bitte einmal nach, ob Sie in Deutschland eine Gesellschaft der Homöopathie geschädigten Opfer finden, oder eine Gruppe von Opfern, die gegen Chiropraktiker oder Heilpraktiker klagt. Haben Sie jemals irgendwo davon gelesen, dass Opfern der alternativen Medizin Entschädigungen wie etwa bei den, mit Hepatitis C durch kontaminierte Blutkonserven geschädigten Menschen, gezahlt wurden, ja, dass es jemals solche Forderungen gegeben hat?

Der angeblich so „ungeheure“ Schaden, der durch die alternative Medizin entstehen soll, ist eine der größten Lügen unserer Zeit. Noch nicht einmal alle Betrüger und Charlatane in dieser Szene würden es schaffen, auch nur an eine der Entschädigungszahlungen heran zu kommen, die für die Opfer der wissenschaftlichen Medizin gezahlt werden! Wenn die einäugigen Skeptiker an diesen Tatsachen beharrlich vorbeisehen, dann muss man auch hinter ihr eines Auge noch ein großes Fragezeichen machen, bzw. fragen, ob diese Leute nicht mit totaler Blindheit geschlagen sind, oder, was wahrscheinlicher ist, ob sie es bewusst nicht wahrhaben und sehen wollen.

Ergo: selbst innerhalb der wissenschaftlichen Medizin ist es mit dem objektiven Nutzen weder so überzeugend noch überwältigend wie uns das ihre Vertreter weismachen wollen.

Wie sieht es nun mit dem objektiven Nutzen im Vergleich, z.B. mit der Homöopathie aus? Gehen wir diesen Vergleich ruhig aus der Perspektive der wissenschaftlichen Medizin an; deren Grundsatz lautet: Mittel und Behandlungsmethoden der wissenschaftlichen Medizin wirken – wissenschaftlich nachweisbar – wohingegen die Homöopathie unwirksam ist, weil kein „wissenschaftlicher“ Wirkungsnachweis erbracht werden kann – demzufolge kann es da auch keinen objektiven Nutzen geben.

Exerzieren wir das einmal an dem Fallbeispiel Contergan durch. Wenn die betroffenen 5ooo Mütter nicht zum Facharzt sondern zum Homöopathen gegangen wären, dann hätte

1) der größte Teil von ihnen keinerlei Besserung ihrer Beschwerden (Schlaflosigkeit, Nervosität, innere Unruhe) keine Besserung erfahren – sagen wir 70%;

2) ein Teil von ihnen hätte durch den Placeboeffekt eine Besserung erfahren, sagen wir bescheidene 20%;

3) bei den restlichen 10% hätten die Selbstheilungskräfte des Körpers die Beschwerden geheilt.

Fazit: durch die „wirkungslose“ Homöopathie hätten 70% ihre, in keinster Weise lebensgefärhrdenden, Beschwerden weiterhin ertragen müssen, 30% wären davon befreit wordenaber KEINE EINZIGE VON IHNEN HÄTTE EIN CONTERGANGESCHÄDIGTES KIND AUF DIE WELT GEBRACHT!

Aus nicht wissenschaftlicher, homöopathischer Sicht, basierend auf über hundert Jahren Erfahrung, wäre wahrscheinlich ein ganz anderes Ergebnis zustande gekommen, mit einer wesentlich höheren Erfolgsrate – es wäre wünschenswert, wenn alle, denen die Homöopathie geholfen hat, sich da einmal zu Wort meldeten.

Wie sieht es nun mit dem so hochgejubelten „objektiven Nutzen“ aus? Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass vor allem da Schaden angerichtet werden kann – nicht muss, aber kann – wo Mittel wirken, und nicht da, wo sie nicht wirken; vor allem, wo doch der Körper – laut wissenschaftlicher Medizin – ca. 50% aller Erkrankungen selber in den Griff bekommt bzw. heilt.

Da haben nun die einäugigen Skeptiker wieder so ein ganz tolles „Argument“: „Wenn man mit einer schweren Krankheit wie Krebs zum Arzt geht, hat man eventuell Chancen entweder zu überleben, oder wenigstens eine Verlängerung der noch verbleibenden Lebensspanne zu erreichen. Wenn man hingegen damit zum Homöopathen oder Heilpraktiker geht, dann stirbt man ganz bestimmt.“

Etwas Dümmeres als diesen Spruch kann es nicht geben!

1) Darf weder ein Homöopath noch ein Heilpraktiker einen Krebskranken behandeln – er muss ihn, laut Gesetz, zunächst (Ausnahme siehe Punkt 2) zum Facharzt schicken.

2) Welcher Krebskranke würde sich denn einem Heilpraktiker oder Homöopathen anvertrauen? A) Entweder jemand, der von der wissenschaftlichen Medizin aufgegeben worden ist, und dessen gutes Recht es dann wohl ist, alles noch auszuprobieren, oder b) jemand, der die Nebenwirkungen der wissenschaftlichen Behandlungsmethoden (Bestrahlung, Chemotherapie) nicht in Kauf nehmen will, jemand, der sich ganz klar und bewusst für eine alternative Behandlung entschieden hat, und dafür selber die Verantwortung übernimmt.

Weder die wissenschaftliche noch die alternative Medizin können einem Krebskranken irgendwelche Gesundungsgarantien geben – sie machen auch keine leeren Versprechungen, obwohl jeder verantwortlich Behandelnde sich hüten wird, dem Patienten das Letzte zu nehmen was in solchen Fällen noch bleibt: die Hoffnung.

Ein Homöopath oder Heilpraktiker, der sich dazu versteigt einem Krebskranken eine hundertprozentige Heilung zu versprechen, ist entweder nicht ganz bei Verstand oder ein Lügner. Dafür brauchen Sie wieder keine Statistiken oder wissenschaftlichen Studien, das sagt Ihnen Ihr gesunder Menschenverstand: gäbe es ein alternatives Heilmittel gegen Krebs, wäre das schon längst weltweit im Einsatz, und Sie würden im Internet die Berichte von tausenden Patienten lesen können, die dadurch geheilt worden wären. Das Gleiche trifft für einen Facharzt zu.

Im Gegensatz zu den tausenden von Fällen, dokumentierten Fällen wohlgemerkt, in denen die wissenschaftliche Medizin Menschen geschädigt oder zu Tode gebracht hat, finden sie bei Wikipedia unter Homöopathie 2 Todesfälle, beide in Australien. Ich habe mir die Mühe gemacht, diese beiden Fälle zu recherchieren. Im ersten Fall hat eine an Darmkrebs erkrankte Frau entschieden, dass sie sich nicht in regulär-medizinische Behandlung begeben wollte, sondern in homöopathische. Die Behandlung war erfolglos, und die Frau ist nach zwei Jahren gestorben. Sofort erhob sich in der Presse ein großes Geschrei – nach dem Motto, wenn die Frau sich in regulär-medizinische Behandlung begeben hätte, wäre das nicht passiert. Nun, diese Redakteure haben anscheinend die Statistiken für die Heilungschancen von Darmkrebs nicht gelesen. Abgesehen davon, dass Darmkrebs nicht gleich Darmkrebs ist, es also unterschiedliche Formen gibt, die sich auch unterschiedlich schnell entwickeln, beträgt bei der günstigsten Variante und optimaler Früherkennung die Heilungschance 70% – d.h. für 30% geht diese Krebserkrankung trotz der relative guten Heilungschancen leider tödlich aus. Wenn ein solcher Patient also unter den Händen der wissenschaftlichen Medizin stirbt, dann … ist das völlig normal! Da fällt es niemandem ein, ein großes Geschrei ob des Versagens der wissenschaftlichen Medizin zu erheben! Nein, das war nun mal leider unabänderlich, da konnte man eben nichts mehr machen! Wie scheinheilig – oder genauer gesagt: wie schizophren! Auch in der wissenschaftlichen Medizin sterben Menschen, aber das scheint ein ganz anderes Sterben zu sein … ein … was? – genehmigtes Sterben? Da hat alles seine Richtigkeit gehabt?

Im zweiten Fall handelte es sich um ein neun Monate altes Baby, das an einem Hautekzem erkrankt war. Die Eltern suchten zwar verschiedene Fachärzte (Dermatologen) auf, brachen aber die schulmedizinischen Behandlungen nach kurzer Zeit immer wieder ab, und versuchten stattdessen, die Krankheit homöopathisch zu behandeln. Ohne Erfolg, das Baby starb im neunten Monat. Als ich mir die entsprechenden Zeitungsberichte durchlas, fielen mir zwei Dinge auf: 1) Vor Gericht wurden die Fachärzte gefragt, warum sie die Eltern nicht auf die tödliche Gefahr des Krankheitsverlaufes aufmerksam gemacht hätten, worauf die Betroffenen antworteten, eine solche Gefahr hätten sie gar nicht gesehen. 2) Das Baby starb offiziell an einer Augeninfektion, die sein Körper aufgrund des geschwächten Immunsystems und einer völligen Unterernährung nicht mehr bewältigen konnte.

Ich habe mein Wissen auch nur aus diesen Zeitungsartikeln, die sicherlich alles andere als sachlich informiert bzw. von Spezialisten, also von Ärzten, geschrieben worden sind. Andererseits hat auch Wikipedia keine anderen Quellen zu Verfügung gehabt. Auf Grundlage dieser Zeitungsartikel, die immerhin ausreichend waren, um diesen Tod der Homöopathie, bzw. den betreffenden Homöopathen anzulasten, komme ich zu einem ganz anderen Schluss: Selbst die Fachärzte sahen keine lebensbedrohende Gefahr im Krankheitsverlauf – und wie will man eine homöopathische Behandlung für ein geschwächtes Immunsystem und eine völlige Unterernährung verantwortlich machen?

Tut mir leid, so bedauerlich diese beiden Fälle auch sind, ich finde nicht, dass sie überzeugende Beispiele für die Gefährlichkeit der Homöopathie sind.

Es gibt sicherlich einen großen Faktor in Punkto „objektiver Schaden“, und das sind rezeptfrei über den Ladentisch verkaufte Medikamente. Medikamente, egal ob solche der wissenschaftlichen oder der alternativen Medizin, gehören in die Hände des Arztes bzw. alternativ Behandelnden. Wenn es durch diese Praxis (der rezeptfreien Abgabe) zu gesundheitlichen Schäden kommt, dann kann man das weder der wissenschaftlichen noch der alternativen Medizin anlasten. Wenn jemand entscheidet, sich in eigener Regie und nach eigenem Gutdünken homöopathisch zu „behandeln“, und diese Person dabei zu Schaden kommt, dann kann man das genauso wenig der Homöopathie anlasten, wie man das Magenbluten und eine allergische Reaktion bei Aspirineinnahme der wissenschaftlichen Medizin anlasten kann.

Wenn Sie von dem „ungeheuren Schaden“, den die alternative Medizin angeblich anrichten soll, hören, dann prüfen die als allererstes, ob es sich hierbei um dokumentierte Fälle handelt … oder gesammelte Geschichten aus irgendwelchen Skandalblättern. Sie werden oft von den einäugigen Skeptikern hören, bei „genauerem Nachforschen“ würden sich die Vorwürfe gegen die wissenschaftliche Medizin meistens in Luft auflösen – das ist die größte Lüge aller Zeiten, denn das genaue Gegenteil ist der Fall … lesen Sie nach über Contergan, über die dokumentierten Impfschäden, die zahllosen Medikamente, die wegen gesundheitsschädigender Wirkung wieder aus dem Verkehr gezogen werden mussten und immer noch müssen … je genauer Sie nachforschen, desto größer wird der objektive Schadensberg!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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